Unser Sportvorstand Markus Junker befindet sich aktuell in Krakau bei der Amputiertenfußball-EM und unterstützt das deutsche
Nationalteam als Torwarttrainer. Im Rahmen des ersten Spieltages haben wir die Möglichkeit genutzt, uns kurz mit ihm zu unterhalten.
Hallo Markus, du bist im Sommer als Torwarttrainer zur Amputierten-Nationalmannschaft dazugestoßen und warst im
Trainingslager in Malente dabei. Wie intensiv war die Vorbereitung?
Markus: Ich bin eigentlich kein Fußball-Nostalgiker, aber es war ein Wahnsinn in Malente. Da hängen die Bilder der ganzen Fußballgrößen wie Uwe Seeler, Franz Beckenbauer, Uli Hoeneß und all die Stars, die hier schon trainiert haben, das ist schon etwas Besonderes. Von der Intensität war es hart, wir hatten täglich drei Trainingseinheiten. Morgens und am Nachmittag waren wir auf den Platz und mittags sind wir mit dem Team ins Schwimmbad und haben dort intensiv trainiert. Am Abend fanden Besprechungen und Analysen statt, sodass wir auf jeden Fall viel dazugelernt und uns weiterentwickelt haben.
Du förderst hierbei im Speziellen die Torhüter, die mit einem Arm im Tor stehen. Welche Schwerpunkte im Torwartspiel ergeben sich daraus?
Markus: Die Besonderheit der Torhüter liegt darin, dass sie nur einen Arm zur Verfügung haben. Da diese Athleten häufig eine gewisse Größe mitbringen, geht es in den kleineren Toren (2 x 5 Meter) hauptsächlich um das Winkelspiel, also einen Block zu stellen und Winkel geschickt zu verkürzen. Als Torspieler mit zwei Beinen nehmen sie eine wichtige Rolle im Spielaufbau ein, werden häufig als Anspieler genutzt und sind auch dazu da, gezielte lange Pässe zu schlagen. Insgesamt haben wir in diesen Bereichen ausgiebig trainiert und gute Fortschritte erzielt.
Das Auftaktspiel gegen den Favoriten Russland ging leider verloren, nun folgt Irland, die das Auftaktspiel ebenfalls klar gewonnen haben.
Was muss besser werden, um die Chance aufs Weiterkommen zu wahren?
Markus: Wir haben gestern gegen Russland gespielt, die schon wesentlich länger diesen Sport betreiben und da einfach auch schon ein Stückchen weiter sind. Aber unser Team hat voll dagegengehalten, super gefightet und auch nach dem Rückstand immer weitergemacht. Das ein oder andere Tor hätten wir bei zwei Aluminiumtreffern und einer weiteren guten Chance machen können, aber in der Summe geht der Sieg der Russen so auch in Ordnung. Wir haben am Abend noch einmal das Ballgewinnspiel und auch Standardmöglichkeiten durchgesprochen. Das Spiel der Iren haben wir analysiert, ich schätze die Iren auch nicht ganz so stark wie Russland ein, dennoch werden sie uns alles abfordern. Aber wenn wir unseren Matchplan gut umsetzen, dann haben wir auch die Chance, erfolgreich aus dem Spiel zu gehen.
Dann drücken wir die Daumen noch ein bisschen fester und wünschen euch viel Erfolg für den weiteren Verlauf. Grüße an das gesamte Team!
