Der frühere Heilbronner Pädagoge und Jugendfußball-Pionier Alfred Finkbeiner (*7.5.1923 – ✝30.4.1992) wäre dieses Jahr am 7. Mai hundert Jahre alt geworden. Daran erinnern viele Freunde mit einer Zusammenkunft, am heutigen Sonntag im Vereinsheim des SV Leingarten 1895 e.V. Im Anschluss trifft der SV Leingarten auf die Fußballer des FC Union Heilbronn.
Alfred Finkbeiner war ein herausragender Sportfunktionär, der sich über Jahrzehnte für den Sport eingesetzt hat. Er hat sich stets neben seinem Schwerpunkt Jugendsport auch für die Förderung des Breiten- und Spitzensports, die Wahrung der sportlichen Ethik und die internationale Zusammenarbeit im Sport engagiert. Er war ein Vorbild für viele Sportlerinnen und Sportler, Funktionäre und Ehrenamtliche.
Der gebürtige Böckinger Alfred Finkbeiner leitete nach Stationen als Lehrer in Haberschlacht und Großgartach als Rektor ab 1962 die Wilhelm-Hauff-Schule in Heilbronn, ab 1977 war er geschäftsführender Schulleiter aller Heilbronner Grund-, Haupt- und Sonderschulen und von 1982 bis 1986 Schulamtsdirektor am Schulamt Heilbronn.
Finkbeiner setzte sich aktiv für Völkerverständigung und vor allem für den Schulsport ein. Er initiierte schon früh als ehemals selbst aktiver Sportler internationale Begegnungen zwischen Jugendfußball-Mannschaften. Bereits in jungen Jahren war das Organisationtalent Alfred Finkbeiner in seinem Heimatverein FV Union Böckingen als Betreuer von Fußballjugendlichen tätig. Ende 1952 gab er dann das Amt des Union-Fußball-Jugendleiters ab. 1954 startete Alfred Finkbeiner eine erstaunliche Karriere als Sportfunktionär außerhalb des FV Union Böckingen. 1954 holte ihn der Württembergische Fußballverband als Vorsitzender des Schulfußballs und später als Pressereferent in den WFV-Vorstand. 1963 folgte die Wahl zum Vorsitzenden des Jugendausschusses im Deutschen-Fußball-Bund, also eine steil nach oben führende Laufbahn, die mit dem Weltmeisterschafts-Titel der DFB-A-Jugendauswahl 1981 in Australien einen Höhepunkt fand. 1973 wurde Alfred Finkbeiner Vorsitzender des DFB-Jugendausschusses und stellvertretender Vorsitzender der Juniorenkommission im Europäischen Fußball-Verband (UEFA). Von 1983 bis l987 amtierte er als Vorsitzender des Württembergischen Landessportbunds.
Der gebürtige Böckinger Alfred Finkbeiner hatte ein großes Gespür, talentierte junge Fußballer zu entdecken und zu fördern. Die Heilbronner Hans-Peter Lutz, Otis Nachbar und Jörg Mehl spielten seinerzeit in der deutschen Schüler-Fußball-Nationalelf. Finkbeiner betreute auch einige erfolgreiche Heilbronner Sportler auf ihrem Weg zur Fachausbildung als Sportlerlehrer, beispielweise die Turner Alfred Grünefeldt und Gerhard Kern oder den Radsportler Ortwin Czarnowski.
Alfred Finkbeiner erhielt zahlreiche Ehrungen, darunter das Bundesverdienstkreuz am Bande, die Goldene DFB-Nadel, die Goldene Münze der Stadt Heilbronn und den Ehrenring des Württembergischen Landesportbundes. In Heilbronn wurde eine Straße nach ihm benannt.
Die Erinnerungsfeier findet in Leingarten statt, wo Alfred Finkbeiner zehn Jahre von 1947 bis 1957 in Großgartach als junger Schullehrer und Sportjugendleiter tätig war.
Wir würdigen sein Lebenswerk und sein Vermächtnis für den deutschen Sport. Danke an unseren Unionisten, Sigfried Schilling, für die Erstellung dieses Artikels.