Der FC Union Heilbronn freut sich, mit Marcel Susser den ersten Neuzugang vorstellen zu können. Der langjährige Oberligatorhüter der Sport-Union bringt nicht nur entsprechende Qualität mit an den „See“, sondern wird die Mannschaft auch als Führungsperson voranbringen. Das Neckarsulmer Urgestein verbrachte 13 Jahre bei der SUN und wurde entsprechend herzhaft verabschiedet. Nun freuen wir uns auf Marcel im Trikot der ADLER, der künftig mit der Nummer 27 auflaufen wird.

Nachfolgend ein ausführliches und ebenso interessantes Interview.

Nach 13 Jahren Sport-Union Neckarsulm, bei der du auf sehr erfolgreiche Spielzeiten in der Oberliga und im Pokal zurückblicken kannst und entsprechend als Neckarsulmer Legende letzte Woche würdig verschiedet wurdest, wird nun ein neues Kapitel geschrieben. Wie sehr freut man sich, nach so langer Zeit wieder in ein neues sportliches Umfeld zu wechseln?

Die Verabschiedung muss ich tatsächlich erstmal sacken lassen, was da an Aufwand und Liebe reingesteckt wurde, hat mich einfach umgehauen und wirkt entsprechend nach.

Nichtsdestotrotz, schon am Tag als ich zur Unterschrift Mitte Juni am Stadion war und die Bilder gemacht wurden, da bekam ich schon richtig Lust auf die neue Saison beim FC. Ich wurde von Sedat und Kevin mit seiner Frau und Kind sehr herzlich empfangen, der Platz – das Stadion bei tollem Wetter, das hat mir nochmal mehr das Gefühl gegeben, den richtigen Schritt zu gehen und es fühlte sich auch auf eine gewisse Art erfrischend an.

Der FC Union Heilbronn gehört seit Jahren zur Spitzengruppe der Bezirksliga, für den ganz großen Wurf hat es noch nicht gereicht. Wie bewertest du aus der Ferne die vergangenen Jahre und mit welchen Zielen gehst du in die neue Saison?

In meinen letzten 2,5 Jahren habe ich mit der SUN hautnah miterlebt, welchen Einfluss es haben kann, wenn nicht alle Zahnräder ineinander greifen. Da fängt es mit der Mannschaft an und hört ganz oben an der Spitze des Vereins auf, das Umfeld spielt da selbstverständlich auch eine Rolle. Woran es letztendlich in der Vergangenheit regelmäßig gescheitert ist beim FCU, das steht mir nicht zu, das zu beurteilen. In den Gesprächen hatte ich jetzt aber schon das Gefühl, dass man einen klaren Plan hat, wie man seine Ziele kommende Runde erreichen will. Hat mich im übrigen auch so ein wenig an meine ersten Gespräche in Neckarsulm erinnert, bevor ich dort hinwechselte.

Vom reinen sportlichen Aspekt her: Wer Sportler ist, der weiß, dass Kontinuität zum Erfolg führt und zumindest vergangene Runde hat sicher der Ausfall vieler tragender Spieler dazu geführt, nicht zumindest deutlich weiter oben an der Tabelle zu stehen als es jetzt der Fall war. Außerdem gilt es nicht nur daheim zu performen, sondern auch die Auswärtsspiele konstant für sich zu entscheiden und genauso auch einfach mal dreckige Siege einzufahren. Wenn es spielerisch mal nicht läuft, dann muss man in jedem Fall kämpferisch umso mehr überzeugen, und was ich so in manchen Gesprächen mitbekommen habe, muss man da auch ansetzen.

Meine persönlichen Ziele – vorrangig natürlich gesund und verletzungsfrei zu bleiben, damit steht und fällt alles und das wünsche ich mir natürlich für alle Spieler. Ich habe den Wechsel gemacht, um zu spielen und selbstverständlich auch mit der klaren Vorstellung, nicht im Niemandsland der Tabelle zu enden. Ich will aufsteigen, die wenigsten Gegentore (Schnitt unter 1 Gegentor pro Spiel), aber auch die meisten geschossenen Tore in der Liga erreichen! Ich will, dass nach jedem Spiel sich der Gegner denkt: „F…, gegen die war einfach nichts zu holen.“

Mit 38 Jahren hast du schon viel erlebt, bist aber noch nicht in den Genuss gekommen, in der ERBE-Arena aufzulaufen. Wie sehr freust du dich darauf und worauf dürfen sich die ADLER-Anhänger mit Marcel Susser in der Mannschaft freuen?

Ja, ich hatte die Ehre; schon in viele schönen Stadien spielen zu dürfen. Dass es zu einem Spiel in der ERBE-Arena noch nicht gekommen ist, ist auf der einen Seite irgendwie schade, auf der anderen Seite verspüre ich da jetzt umso mehr eine wahnsinnige Vorfreude das jetzt erleben zu dürfen.

Worauf dürfen sich die Zuschauer freuen… Also in erster Linie möchte ich mit Leistung überzeugen und als Torspieler den Kasten so oft wie möglich sauber halten. Der Anspruch an mich ist es, der Mannschaft Ruhe und Sicherheit zu geben, mitzuspielen und wenn der Gegner mal durchkommt, allen das Gefühl zu geben, dass da hinten jemand ist, auf den sie sich zu 100% verlassen können und der Verantwortung übernimmt.

Darüber hinaus lasse ich mich auch gerne mal nach den Heimspielen im Sportheim blicken, ich finde den Austausch mit Fans und Gönnern des Vereins unglaublich wichtig.

Vielen Dank Marcel und auf eine gute und erfolgreiche Saison!