Der FC Union Heilbronn bezwang am Mittwochabend in der zweiten Runde des ebmpapst-Bezirkspokals den TSV Stein/Neuenstadt/Kochertürn mit 13:12 nach Elfmeterschießen und erreicht damit die dritte Pokalrunde. Ähnlich wie im Achtelfinale des vergangenen Jahres stand man kurz vor dem Pokalaus, konnte sich nicht zuletzt aufgrund der Nervenstärke am Punkt in einem packenden Pokalabend durchsetzen, der keinen Verlierer verdient gahabt hätte.
Auch wenn die Gastgeber die erste Chance nach einer Standardsituation hatten, waren die ADLER in der Anfangsphase spielbestimmend und traten dominant auf. Immer wieder brach man über die Flügel durch und kreierte auf diese Weise einige Chancen: Zunächst schoss Zhelyazko Kalinov eine Flanke von Kevin Herrmann über das Tor, wenig später ging ein Abschluss aus der zweiten Reihe am Tor vorbei. Nachdem Kevin Herrmann im Sechzehner gefoult wurde, gab es einen Elfmeter, doch Jens Klärle konnte den Schuss von Michele Varallo halten. Auch der Nachschuss flog knapp am Winkel vorbei. Nachdem einige Flanken in höchster Not geklärt werden konnten, erzielte Michele Varallo die verdiente Führung in der 16. Minute: Michael Wodarz spielte einen perfekten Steckpass in den Lauf von Luciano Gruosso, der den einlaufenden Michele Varallo sah, sodass dieser den Querpass über die Linie drückte. Die ADLER versuchten nachzulegen, doch der letzte Pass kam nicht genau genug an. Mitte der ersten Halbzeit kam auch die Heimelf zu einer dicken Möglichkeit: Nach einem schnell ausgeführten Freistoß brach der TSV am rechten Flügel durch, der Querpass landete am Ende bei Jannik Liebendörfer, der jedoch Pech hatte, dass sein Abschluss von der Latte zurück ins Feld sprang. Weil der FCU im Anschluss zu kompliziert agierte und sich Fehler im Passpiel und bei den Ballannahmen häuften, kamen die Gastgeber immer besser ins Spiel.
Auch zur zweiten Halbzeit hatte der FCU zwar viel Ballbesitz, die Fehlerquote war aber zu hoch, sodass man sich in der Offensive schwer tat und die Heimelf zum Kontern einlud. Immer wieder schaltete der TSV schnell um und setzte Nadelstiche in der Offensive, die aber zunächst noch gut geklärt werden konnten. In der 56. Minute gleich die Heimelf aus, als Chase Scifres nach einem scharf getretenen Freistoß sträflich freigelassen wurde, zunächst an den Innenpfosten köpfte und den Ball von dort ins Tor bugsierte. Der Ausgleich gab der Heimelf zusätzlich Aufwind, die sich nun zweikampfstark präsentierten und die Flügel gut verdichteten. Dennoch hätten die ADLER erhöhen können, als Michele Varallo nach einem feinen Spielzug freigespielt wurde, der Ball versprang jedoch, sodass die Chance verpuffte. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, wobei sich keine Mannschaft Großchancen erarbeiten konnten. Erst in der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse: Einen Ballverlust im Mittelfeld nutzte der TSV in Form eines langen Balles, Laurend Mazrekaj ging auf und davon und erzielte in der 86. Minute das 2:1. Doch die ADLER zeigten wiederholt Moral, einen Freistoß von Zhelyazko Kalinov köpfte Michael Wodarz eine Minute später zum 2:2-Ausgleich in die Maschen. Weil Benjamin Hetemi aus halbrechter Position und auch Salvatore Buttafuoco mit einem Kopfball knapp scheiterten und auch der TSV einige Standardchancen ungenutzt ließ, musste das Elfmeterschießen einen Sieger ermitteln.
Hier konnte Levent Heimannsberg den zweiten Elfmeter halten, sodass der FCU nach Treffern von Michele Varallo und Zhelyazko Kalinov im Elfmeterschießen mit 2:1 in Führung lag. Weil Oktay Erisen am Pfosten scheiterte und der TSV im Gegenzug traf, blieb es ausgeglichen und hochspannend. In der Folge trafen alle weiteren Spieler sicher, dass es mit 4:4 in die entscheidende Phase ging. Hier legte der TSV weitere sechs Mal vor, doch der FCU bewies absolute Nervenstärke und glich jedes Mal aus. Als Levent Heimannsberg beim Gesamtstand von 12:12 seinen zweiten Elfmeter hielt, nutzte Michele Varallo diese Steilvorlage und sicherte mit dem 13:12 das Weiterkommen.
In Runde 3 treffen unsere ADLER am Donnerstag, den 31.10.2024 um 18:30 Uhr auf den TSV Untergruppenbach.
Fotograf: Franz Abfalder