Hallo Torsten, eine durch die Verbandspokalspiele lange Vorbereitung ging vorletzte Woche zu Ende, wie blickst du auf die Vorbereitung zurück?
Ich blicke mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die Vorbereitung zurück. Positiv waren, bis auf das Spiel gegen Oppenweiler-Strümpfelbach, die teilweise sehr ansprechenden Leistungen in der Vorbereitungsspielen, in denen man auch zeigen konnte, dass man gegen höherklassige Mannschaften mithalten kann, wenn man mannschaftlich geschlossen sein Potential abrufen kann. Es wurde aber auch sichtbar, dass wir als Mannschaft und jeder einzelne Spieler seine volle Leistungsfähigkeit abrufen muss, wenn wir Spiele erfolgreich gestalten wollen.
Die urlaubsbedingte Abwesenheit von teilweise größeren Teilen des Kaders und das damit verbundene Kommen und Gehen von Spielern sowie der daraus resultierende unterschiedliche Leistungs- und Fitnesszustand der Spieler stellen natürlich auch eine Herausforderung insbesondere in der Sommervorbereitung dar, aber damit haben alle Mannschaften in unserer Liga zu kämpfen.
Sehr bedauerlich war natürlich das Verletzungspech, das uns durch die Vorbereitung verfolgte und das in zwei Kreuzbandrissen von Bleron und Tim gipfelte, die der Mannschaft frühestens wieder in der Rückrunde zur Verfügung stehen. Wir wünschen beiden eine gute und schnelle Genesung. Leider fiel auch unser Neuzugang Jan Franz, nach ersten vielversprechenden Trainingseinheiten, aufgrund einer hartnäckigen Knieverletzung fast die gesamte Vorbereitung aus und wir hoffen, dass er uns nach seiner Reha wieder schnell zur Verfügung steht.
Nachdem man mit 3:1 in der ersten Pokalrunde erfolgreich war, folgte vergangene Woche trotz einer überlegen geführten Partie eine bittere 0:1-Auftaktniederlage. Wie sehr hadert man an der Außenlinie mit den vergebenen Chancen?
Ich glaube, da geht es den Trainern an der Außenlinie nicht viel anders als den Zuschauern, insbesondere wenn man weiß, dass man derartige Chancen in der erspielten Vielzahl im „Normalfall“ nicht liegen lässt. Aber wie bereits erwähnt, müssen wir an unsere Leistungsgrenzen gehen, um Spiele für uns zu entscheiden und daher gehörte es auch zur Wahrheit dazu, dass uns dies insbesondere in der ersten Halbzeit nicht gelungen ist. Wir hatten aber trotzdem genug hochkarätige Chancen, um das Spiel zu unseren Gunsten zu drehen, aber man hatte an diesem Tag irgendwie das Gefühl, dass wir noch Stunden hätten spielen können und uns dennoch ein Treffer nicht gelungen wäre.
Jeder, der schon lange im Fußballgeschäft ist, weiß, dass es solche Spiele gibt, aber es wäre für uns Trainer viel schlimmer gewesen, wenn uns der Gegner an die Wand gespielt und wir die Niederlage chancenlos hätten akzeptieren müssen. Wir müssen selbstverständlich die Lehren aus dem Spiel ziehen und unsere Effizienz bei der Verwertung von Torchancen deutlich erhöhen. Wir sind aber von den Fähigkeiten, der Einsatzbereitschaft und dem Willen unserer Mannschaft überzeugt, so dass wir optimistisch in die nächsten Spiele gehen. Man darf aufgrund der Enttäuschung auch nicht vergessen, dass wir einen der jüngsten – wenn nicht den jüngsten – Kader der Bezirksliga Franken stellen und junge Spieler immer wieder zu Leistungsschwankungen neigen und erst den Umgang mit derartigen Spielverläufen im Aktivenbereich lernen müssen.
Am Ende ist entscheidend, wie man mit solchen negativen Erlebnissen umgeht, d.h. ob man nun alles in Frage stellt und in blinden Aktionismus verfällt oder ob man die Ruhe behält, die Gründe für die Niederlage sachlich diskutiert und die Enttäuschung als Kraftquelle nutzt, um noch härter und konzentrierter für den Erfolg zu arbeiten. Dabei bestärkt uns der Charakter der Mannschaft in unserer
Einschätzung, dass sie die Situation richtig einschätzen kann und sich nicht durch ein verlorenes Spiel – mehr war es schließlich auch nicht – von ihrem Weg abbringen lässt.
Nun folgt mit Markelsheim / Elpersheim der erste Hohenlohische Vertreter bei der Heimspielpremiere. Welches Spiel erwartest du von deiner Mannschaft?
Es ist nicht so wichtig, was ich von der Mannschaft erwarte, sondern was die Mannschaft von sich selbst erwartet, und da bin ich mir aufgrund der Trainingswoche sicher, dass sich die Mannschaft eine klare Leistungssteigerung als Ziel gesetzt hat. Sie wird hochmotiviert und konzentriert in die Partie gegen einen schweren Gegner gehen, der uns alles abverlangen wird und wenn es uns dann noch gelingt, die für den Erfolg notwendige Lockerheit zu behalten, stehen die Chancen für ein erfolgreiches Wochenende aus unserer Sicht sehr gut.
Auch wenn erst ein Spieltag gespielt wurde, so haben die ersten Ergebnisse schon gezeigt, dass in der diesjährige Bezirksliga Franken an einem guten Tag jeder gegen jeden gewinnen kann und jeder Erfolg eine Top-Leistung über 90 Minuten plus erfordert.
Wenn es der Mannschaft gelingt, die Trainingsleistungen am Spieltag auf den Platz zu bekommen, dann dürfen wir uns alle auf eine erfolgreiche Heimspielpremiere der Saison 2024/25 freuen.
Wir laden alle ein, durch ihre Unterstützung der Mannschaft im ersten Heimspiel, Teil des Erfolgs an diesem Spieltag zu werden. Auf geht’s Union!